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Teamprojekte im WiSe 2024/25

Teamprojekte im WS 2024/25

Im Wintersemester 2024/25 hat das Teamforum am 31.01.2025 im Salon des Amateurs in Düsseldorf stattgefunden. Im Folgenden finden sich Beschreibungen, Materialien und Links zu den vorgestellten Projekten.

Das Projekt untersucht, wie Geschlechterkonstruktionen im Buch und Film “Kim Ji-young, Born 1982” dargestellt werden und inwiefern sie patriarchalische Strukturen der südkoreanischen Gesellschaft reflektieren. Der Film berücksichtigt die eokonfuzianisch geprägten Strukturen, die fortwährend anhalten. Im Fokus der Analyse steht dabei unter anderem die Protagonistin Kim Ji-Young, deren Erfahrungen mit vormodernen, modernen und popkulturellen Frauenfiguren verglichen werden, um traditionelle patriarchale Erwartungen in popkulturellen Texten sichtbar zu machen. Die patriarchalische Geschlechterordnung wird im Film überwiegend über eine männlich kodierte Blick- und Diskursmacht realisiert. Im Projekt soll entsprechend die Blickorganisation der Geschlechter beleuchtet und anhand von Mulvey analysiert werden, inwiefern durch den Male Gaze Macht- und Ohnmachtsverhältnisse hergestellt werden. Anschließend sollen mit Lacan und Irigaray diskursive Hierarchien näher betrachtet und aufgezeigt werden, inwiefern diese durch ‚weibliche Besessenheit‘ destabilisiert werden können. Verschiedene Aspekte des Films reflektieren zudem die Ziele und Motivationen der feministischen 4B-Bewegung in Südkorea, wodurch er einen Anstoß zur Verlagerung der Debatte über patriarchalische Ideale von der Leinwand in die
gesellschaftliche Realität geben kann.

Seite des Projekts

 

Von Katharina Zimmermann, Lisa Toszkowski, Minh Ha und Zehra Yanik

(betreut von: Dr. Oliver Kröner)

„Reframe – Mode, Vielfalt & Identität“ ist ein Magazin, das Mode als Ausdruck von Inklusion und Vielfalt neu definiert. Es verbindet theoretische Perspektiven mit visuellen Erlebnissen und stellt Fragen zu Geschlecht, Körper und Kultur. In Interviews, Fotostrecken und Essays wird untersucht, wie Mode Identität formt, Körpernormen herausfordert und kulturelle Grenzen verwischt. Mit einem klaren Blick auf die Zukunft fordert „Reframe“ mehr Diversität und Gerechtigkeit in der
Modewelt und feiert sie als Spiegel der Gesellschaft.

 

von Alessia Pasquarelli, Sarah Ketelsen, Angelika Pfeifer und Melina Papadopoulos

(betreut von: Dr. Maximilian Haberer)

Das Projekt „Mensch als Ware: Objektifizierung im Netz und der digitale Menschenhandel“ untersucht, wie soziale Plattformen, insbesondere TikTok, Nutzer:innen dazu verleiten, sich selbst als Marken zu inszenieren. Im Zentrum steht die Frage, inwieweit Identitäten durch Algorithmen und Marktmechanismen in ökonomisch verwertbares Kapital umgewandelt werden. TikTok dient dabei als exemplarisches Beispiel, da die Plattform Identitäten algorithmisch formt und Nutzer:innen durch ihre Mechanismen dazu bringt, sich an marktgerechte Trends anzupassen.

Um dieses Phänomen kritisch zu beleuchten, wurde die satirische Website „Instashopper“ entwickelt (Beispielvideo der Website). Diese Plattform überzeichnet die Realität, indem sie Influencer:innen als „Produkte“ darstellt. Ziel ist es, die ethischen Fragestellungen der Kommerzialisierung von Identität im digitalen Raum sichtbar zu machen und die Mechanismen sozialer Plattformen zu hinterfragen. Darüber hinaus wird gezeigt, wie digitale Tools Realität verfälschen und manipulieren können. Während die schriftliche Ausarbeitung sich auf algorithmische Mechanismen und deren gesellschaftliche Auswirkungen konzentriert, liegt der Fokus der Präsentation auf der kreativen Umsetzung, der Website und ihrer Gestaltung. Neben technischen und visuellen Aspekten wurden auch rechtliche Rahmenbedingungen und die satirische Überzeichnung in die Konzeption einbezogen.

Das Projekt analysiert, wie TikTok durch seine Plattformarchitektur Creator:innen dazu bringt, ihre eigene Persönlichkeit, Zeit und Interaktionen als handelbare Güter zu präsentieren. Der Algorithmus bestimmt, welche Inhalte Sichtbarkeit erhalten, und belohnt vor allem jene, die sich nach Konsum- und Markttrends richten. Dadurch entsteht eine Dynamik, in der Identität als Produkt optimiert wird, nicht zwingend basierend auf individuellen Interessen, sondern auf den Anforderungen der Plattform.

Um dieses Thema greifbar zu machen, setzt „Instashopper“ auf eine kreative und kritische Darstellung. Die Website nutzt bewusste Übertreibung, um die Realität zu spiegeln, bleibt jedoch rein fiktiv und respektiert Persönlichkeits- sowie Markenrechte. Das Projekt verfolgt keinen kommerziellen Zweck, sondern dient Bildungs- und Forschungszwecken. Mehrere Disclaimer stellen klar, dass es sich nicht um echte Transaktionen handelt, sondern um eine satirische Auseinandersetzung mit den Mechanismen sozialer Medien.

Zur Ergänzung der Website wurden zwei Werbevideos sowie ein Werbe-Gif erstellt. Eines der Videos ist bewusst manipulativ gestaltet, um emotionale Reaktionen hervorzurufen. Dabei wurde gezielt mit Hintergrundmusik und Bildsequenzen gearbeitet, um den gewünschten Ausdruck zu verstärken. In einer Szene vor der Endsequenz wurde etwa ein ruhiger, rhythmischer Herzschlag-Sound genutzt, um den Fokus auf die dargestellte Person zu lenken, die wiederum auf ihren Handy-Bildschirm blickt. Zusätzlich wurde ein weiteres Werbevideo im Stil eines „Breaking News“-Segments erstellt, um die satirische Natur von „Instashopper“ zu unterstreichen. Es thematisiert, wie leicht sich Realität im Internet manipulieren lässt. Um Missverständnisse zu vermeiden, wurde am Ende des Videos ein Disclaimer eingefügt, der den fiktiven und satirischen Charakter des Formats verdeutlicht.

Für die Umsetzung des Projekts kamen verschiedene Tools zum Einsatz. Das Logo wurde mit Adobe Illustrator als Vektorgrafik erstellt, um ein klares und flexibles Design zu gewährleisten. Die Website wurde mit Wix entwickelt, da dieses Tool eine benutzerfreundliche Gestaltung ohne tiefgehende Programmierkenntnisse ermöglicht. Neben Design-Anpassungen wurden Videolinks, Bilder sowie selbst erstellte Texte (z. B. AGBs, Datenschutzrichtlinien, Rückgaberichtlinien, Disclaimer) integriert, um eine übersichtliche Struktur zu schaffen.

Die Werbevideos wurden mit Canva und FakeYou erstellt. Canva diente zur Gestaltung von Layouts und Animationen, während FakeYou für die Sprachsynthese genutzt wurde. Hierbei wurde die eigene Stimme durch ein Pitch-Extraktionsmodell (Rmvpe) präziser erfasst und anschließend synthetisch verändert. Passende Musik, sowohl frei verfügbare als auch KI-generierte, wurde zur Untermalung hinzugefügt. Die Bilder und Videos wurden schließlich mit den Audiospuren synchronisiert und ihre Bewegungen innerhalb der Clips angepasst.

Die Produktdarstellung auf „Instashopper“ orientiert sich an typischen TikTok-Praktiken, um den Trend der Influencer:innen-Kommerzialisierung nachzubilden. Dabei wurde darauf geachtet, satirische Elemente in die visuelle und inhaltliche Gestaltung der Website zu integrieren.

 

Beispielvideo 1

Beispielvideo 2

 

von Deyna Marzec, Luka Kienast und Katharina Groth

(betreut von: Dr. Deborah Wolf)

Die digitale Ausstellung „Reclaim the Witch“ widmet sich der näheren Untersuchung von Hexen und dem Bild, das sich über die Jahrhunderte ge- und verformt hat. Es werden die Geburtsstunde der Hexe und ihre Verfolgung, das Symbol der Hexe als weibliche Emanzipation (2. Hälfte des 20. Jahrhunderts) sowie Hexen in der allgegenwärtigen Popkultur beleuchtet. Das Projekt umfasst eine Art "urbaner" Ausstellung. Geplant ist das Kreieren von Ausstellungsstücken (in Form von bspw. Videos, Interviews, Texten usw.), die in der Stadt von jedem/jeder eingescannt werden können. Geschaffen werden soll eine offene Ausstellung, die Geschichte, Kunst und Zugänglichkeit für eine/n jede/n vereint.

 

von Nora Frings, Natalija Nikolic und Alicia Weisberg

(betreut von: apl. Prof. Dr. Maren Butte)

„Sieh mich nicht an“ ist ein selbstproduzierter Song mit zugehörigem Musikvideo, mit dessen Hilfe gesellschaftliche Wahrnehmungsmuster kritisch betrachtet werden. Im Mittelpunkt stehen alltägliche Situationen, in denen drei Figuren –
eine Frau auf dem Heimweg von einer Party, eine Joggerin und ein Geschäftsmann – mit den Blicken, Erwartungen und Reaktionen ihrer Umgebung konfrontiert werden. Durch die affektiven Wirkweisen des Musikvideos wird die Innenansicht
der Personen in den Fokus gerückt. Geschaffen wird so ein Spiegelbild von Machtstrukturen, die durch Voyeurismus und Geschlechterdynamiken hervorgebracht werden.

 

von Emilio Alioto, Laura Bojcun, Anja Hegenbarth, Hanna Schneemann und Nicki Swanson

(betreut von: PD Dr. Kathrin Dreckmann)

Das Videoessay „VIRGIL“ untersucht die Funktionsweisen von Virgil Ablohs Werk und seine Bedeutung für die Konstruktion schwarzer Identität in einer historisch weiß dominierten Mode- und Kulturindustrie. Abloh war Künstler, Architekt und
Modedesigner. Mit seinem Label Off-White reiht er sich in eine Tradition ein, die Streetwear und Luxusmode vereint. Als Kreativdirektor von Louis Vuitton Men weitet er sein interdisziplinäres Schaffen in dekonstruktivistischen Gesten aus.
Insbesondere entlang einer Auswahl seiner Louis-Vuitton-Shows sollen diese Gesten audiovisuell erforscht und sichtbar gemacht werden.

 

von Justine Primerakis

(betreut von: PD Dr. Kathrin Dreckmann)